The Details
DattiSports - DattiSports
THE
IRON ASS
NON-STOP-LANGSTRECKEN-HAXELN-FÜR-DILETTANTEN
22./23. Juni 2000
GRAZ - FIRENZE WITHIN 24 HOURS
THE DETAILS
Mit dem Straßenrad von Graz nach Florenz also, und das binnen 24 Stunden. Solch ambitioniertes Unterfangen braucht aber, will es reibungslos abgewickelt werden, nicht bloß rechte Gesinnung und "gaunze Kroaft", sondern auch weit profanere Anstrengungen im Bereich der "gaistigen Fitness". Für Interessierte daher schon heute einige organisatorische Richtlinien von DattiSports:
Das IRON ASS 2000 ist eine offene Veranstaltung. Jedermann ist zur Teilnahme (auch bloß über Teilstrecken) eingeladen. Voraussetzung ist lediglich einige körperliche Fitness. Bewerbungen werden ab sofort gerne entgegen genommen. Die Buchung der Unterbringung im Hospiz sollte aber noch in diesem Kalenderjahr erfolgen.
Gestartet wird am Donnerstag, dem 22. Juni 2000, um 16:00 Uhr in Graz-Freiheitsplatzis. Binnen 24 Stunden zu erreichendes Ziel ist der Platz vor dem Dom zu Florenz. Der Starttag ist ein gesetzlicher Feiertag ("Fronleichnam"). Berufstätige Teilnehmer brauchen demnach, sofern sie nur am sportlichen Teil der Veranstaltung mitwirken wollen, nur für Freitag, den 23. Juni 2000, Urlaub zu nehmen. (Zum weiteren Rahmenprogramm siehe aber weiter unten.) Die Veranstaltung dauert im sportlichen Teil mindestens 24 Stunden, das ist bis 23. Juni 2000 16:00 Uhr. Sollten die Teilnehmer - was unerwünscht, aber nicht ausgeschlossen ist - nach Ablauf dieser Periode Florenz noch nicht erreicht haben, kriegen alle - nach den bewährten Trainingsmethoden von DattiSports - einen kräftigen Arschtritt und weiter geht's.
Das IRON ASS wird nicht individudel bestritten, sondern ist seinem Wesen nach eine kooperative Veranstaltung. Das Teilnehmerfeld bildet daher eine untrennbare Einheit. Gruppenbildungen sind ausgeschlossen. Das Tempo wird vom Team insgesamt vorgegeben. Auf schwächere Teilnehmer wird daher grundsätzlich soweit tunlich Rücksicht genommen. Wer die adäquate Durchschnittsgeschwindigkeit auf längere Sicht nicht halten kann, scheidet aus eigenem Antrieb aus ("Ich glaube Geraldo, Du hast jetzt eine Pause verdient. ").
Die Nettofahrzeit sollte bei 22 Stunden liegen. Solcherart könnte man das Ziel bei einem Schnitt von 31.8 km/h tatsächlich binnen 24 Stunden erreichen.
Die Führung des Teilnehmerfelds wird alle 5 Minuten dergestalt gewechselt, dass der zuletzt an vorderster Stelle fahrende Bewerber links zurückfällt und sich am Ende des Glieds wieder einreiht. Zur Vereinheitlichung des Vorgangs geschieht dieser Wechsel auf Zuruf durch einen mit einer signalgebenden Uhr ausgestatteten Teilnehmer.
Acht Pausen zu je 15 Minuten könnten in Abständen von rund je 80 Kilometern eingelegt werden. Diese Pausen werden vornehmlich zur Verpflegung und Erleichterung zu nutzen sein. (Fressen, Kotzen, Scheißen, Pissen, das Übliche) Im Übrigen sind Aufenthalte nicht geplant.
Die Verwendung eines Helms ist rätlich, irgendein Schutz des Kopfes gegen die Sonneneintrahlung freilich unbedingt erforderlich. Gleiches gilt für Hautsonnenschutz.
Aus den Erfahrungen des IRON ASS 1999 lässt sich - je nach Temperatur - ein Flüssigkeitsbedarf pro Kopf bei rund 15-20 Litern hochrechnen. Hier ist jedenfalls Großzügigkeit angebracht, schon um den Betreuern die ständige Nachbeschaffung zu ersparen. Praktisch sind zB die 1,5-Liter-PET-Flaschen (etwa von Römerquelle). Damit können in einer Kiste 18 Liter transportiert werden. Um die Kommunikation zu sichern, sollte sowohl jeder Teilnehmer, als auch jeder Betreuer über ein Mobiltelephon verfügen.
Werkzeug und Material zur Behebung kleinerer Pannen sind unbedingt mitzuführen. Insbesondere ausreichend Ersatzschläuche. Eine große Radpumpe wird von DattiSports beigesteilt. Zusätzliche Handpumpen können nicht schaden.
Es wird empfohlen, vor dem Event reichlich von der im Fachhandel erhältlichen Gesäßcreme zur Anwendung zu bringen (Euphemismus für: "rund ums Arschloch einzuschmieren"). Die letztjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass solcherart dem "Wuif" erfolgreich vorgebeugt wird.
Die laufende Betreuung des Teilnehmerfeldes erfolgt durch ehrenamtliche DattiTutoren. Diese begleiten mit Kraftfahrzeugen den Tross. DattiSports stellt einen gemieteten Kleinbus bei, in dem nicht bloß sämtliche Räder Platz haben, sondern auch alles notwendige Material samt Verpflegung. Dazu kommen zwei weitere Betreuerfahrzeuge. Jedes Betreuerfahrzeug ist mit zwei DattiTutoren bemannt. (Aussagekräftige Bewerbungen um einen Posten als DattiTutor richten Sie bitte an die im Ingress genannte Adresse.)
Die Begleitfahrzeuge müssen nicht ständig in unmittelbarer Nähe des Trosses fahren. Zumal während der ersten Stunden der Veranstaltung wird eine ständige Betreuung kaum notwendig sein. Vielmehr reicht eine Erreichbarkeit der Betreuer binnen weniger Minuten. Mit zunehmender Dauer wird aber die Frequenz laufender Betreuung und Beobachtung (vor allem Verabreichung von Flüssigkeit und Nahrung aus dem fahrenden Kfz, Motivation durch Arschtritte) höher sein müssen.
Während der rund sechs Stunden völliger Dunkelheit muss der Tross jedenfalls vorne und hinten von je einem Begleitfahrzeug geschützt sein. Während dieser Zeit müssen zwei Fahrzeuge also mit dem Tross annähernd gleiche Geschwindigkeit halten. Jeder Teilnehmer sollte sein Rad zusätzlich ausreichend beleuchten.
Der Parcours startet diesmal in Graz, von wo der Zirkus über die Pack gen Kärnten und weiter nach Italien eilen wird. Der Streckenverlauf: Graz - Köflach - Wolfsberg - Völkermarkt - Klagenfurt Villach - Arnoldstein/Thörl-Maglern - Tarvisio - Pontebba - Osoppo - San Daniele de Friuli - Codroipo - Portogruaro - Mestre - Bologna oder Forli - (über den Apennin) - Florenz Das Streckenprofil ist über weite Strecken flach. Freilich sind mit der Pack, dem Griffener Berg und dem Apennin doch beachtliche landschaftliche Erhebungen zu überschreiten. Das wohl härteste Hindernis steht schon kurz nach dem Start im Wege: Auf die Pack (1169 m) führen von Köflach zunächst 5,7 km steil, dann 6,2 km sacht steigend, weiter 4,7 km steil und zuletzt wiederum 1,3 km erträglich steigend bergan. Insgesamt sind das rund 20 km Steigung, der etwas mehr als 16 km steile Abfahrt (zum Teil in engen Serpentinen) gegenüberstehen. Der Griffener Berg (705 m) wird zunächst über 1,8 km rechtschaffene Steigung, auf die eine Zwischenabfahrt von 1,2 km folgt, dann über weitere 3,7 km erhebliche Steigung erklommen. Die Steigung zwischen Arnoldstein und Tarvis ist notorisch. Das Gegenteil gilt vorerst noch für die Überquerung des Apennins. Darüber wird DattiSports freilich noch einlässliche Ermittlungen pflegen.
Die Gemeinkosten der gesamten Veranstaltung werden von den Teilnehmern geteilt nach Köpfen getragen. Darunter fallen voraussichtlich: Treibstoffkosten; etwaige Mauten; allfällige Geldstrafen, sofern sie nicht der auffallenden Sorglosigkeit einer bestimmten Person zuzurechnen seien; dringend notwendige Reparaturen der Kfz; Kfz-Miete; Kosten jeder nicht bloß privat motivierten Telekommunikation mit und zwischen den Betreuern. Die Betreuer walten eines Ehrenamtes und fungieren daher grundsätzlich unentgeltlich. Die Teilnehmer übernehmen aber einen noch zu bestimmenden, jedenfalls erklecklichen Anteil an den Kosten auch ihrer Unterbringung im Hotel. Der Rücktransport des Materials kann jedenfalls mit dem gemieteten Kleinbus erfolgen.
Das IRON ASS wäre keine Veranstaltung von DattiSports, wenn da nicht auch ein - sozial weit ansprechenderes - Rahmenprogramm auch dem Normalverbraucher Attraktion böte: THE ERHOLIDAYS
An den sportlichen Teil der Veranstaltung schließt der obligate, von unserem Schwesterunternehmen DattiRelax veranstaltete Kurzurlaub an, welcher - ausgestattet mit einem infantil-wortspielerischen Titel - weidlich Gelegenheit geben soll, einander nicht nur vom Arsch her kennen zu lernen. Das Gros der Teilnehmer wird daher hoffentlich auch für die folgende Woche frei nehmen, um in der Toskana die Seele und anderes baumeln zu lassen. Für die Unterbringung wird von DattiSports gesorgt. Als Lokal steht das "inmitten dichter Eichen, Kastanien- und Pinienwälder gelegene und von herrlichen Olivenhainen umgebene" (so jedenfalls der Katalog) Gut "La Forra" (was soviel heißt wie: La Forra) in den Weinbergen über dem Arnotal zwischen Florenz und Siena zur Verfügung. Es handelt sich dabei um eine Villa, die keine Gimmicks vermissen lässt. Dort finden sich Tennisplatz und Swimming-Pool ebenso wie "2 Mountainbikes" (Dringend!) und "rustikale Möbel". Platz bietet die Schweinswinden für bis zu 30 Personen. Die Kosten der Unterbringung für eine Woche belaufen sich auf einen Betrag zwischen öS 2.000,- und 2.500,- je Teilnehmer.
Diese Unterbringung sollte alsbald gebucht werden, weil ansonsten mit dem Zuvorkommen von Piefs, lokalen Kanaken oder ähnlichem Gekreuch zu rechnen ist. Daher ergeht das dringende Ersuchen an die potentielle Teilnehmerschar, wo möglich noch bis spätestens 1. Dezember 1999 ihre insofern verbindliche Anmeldung zu deponieren. Spätere Stornierungen gehen zulasten des Teilnehmers. Später dazustoßende Kroaftlackeln werden nach Möglichkeit natürlich gerne berücksichtigt.
Genug der Worte, nun sollen Taten folgen. Nach unserem Motto: Haxlere necesse est, vivere non necesse est!
Graz, am 23. November 1999
Kurt Dattinger eh.
Beitrag nochmals vollständig durchgesehen im Dezember 2007. Lesen Sie das geschichtlich authentische Dokument hier!