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Vom Wesen des IRON ASS

DattiSports - DattiSports

  THE 

IRON ASS

NON-STOP-LANGSTRECKEN-HAXELN-FÜR-DILETTANTEN

 

VOM WESEN DES IRON ASS

 

    Wie gesagt: Das IRON ASS beruht auf der fragwürdig-faszinierenden Idee, aus eigener Muskelkraft auf dem Straßenrad - vorzugsweise im Team - möglichst weite Strecken non-sleep-stop zu durchmessen und zwar wohlgemerkt nicht im Kreise, sondern vordringend in immer neue Gefilde.

Der Name der Veranstaltung - IRON ASS - rührt von der Wahrnehmung her, dass der "musculus gluteus maximus" (der Arsch, engl. "ass" eben) beim Langstrecken-Haxeln der am Meisten belastete Körperteil zu sein scheint. Stunden-, ja durchwegs tagelanges Sitzen auf dem Sattel eines Rades bringt ihm in der Tat beachtliche Wunden bei. Die andere, nicht weniger beabsichtigte Konnotation des Titels der Veranstaltung ist diejenige des deutschen Worts "Ass", welches gemeinhin als der Höchstwert von Kartenspielen gilt. Das Eigenschaftswort "IRON" endlich ist naturgemäß eine Anleihe aus dem Triathlon-Sport, die umso näher lag, als ein eherner Arsch allerdings nützlich wäre bei der Bestreitung unserer Veranstaltung.

Die Veranstaltung dauert mindestens die zur Absolvierung der Wegstrecke vorgenommene Zeit (24 oder 36 Stunden beispielsweise). Sollten die Teilnehmer - was unerwünscht, aber nicht ausgeschlossen ist - nach Ablauf dieser Periode das gesteckte Ziel nicht erreicht haben, kriegen alle - nach den bewährten Trainingsmethoden von DattiSports - einen kräftigen Arschtritt, und weiter geht's.

Das IRON ASS wird nicht individudel (sic!) bestritten, sondern ist seinem Wesen nach eine kooperative Veranstaltung. Das Teilnehmerfeld bildet daher eine untrennbare Einheit. Gruppenbildungen sind ausgeschlossen. Das Tempo wird vom Team insgesamt vorgegeben. Auf schwächere Teilnehmer wird daher grundsätzlich - soweit tunlich - Rücksicht genommen. Wer die adäquate Durchschnittsgeschwindigkeit auf längere Sicht nicht halten kann, scheidet aus eigenem Antrieb aus.

Die Nettofahrzeit sollte höchstens rund 2 Stunden hinter der Bruttoreisezeit zurückbleiben. Diese 2 Stunden stellen also die Gesamtpausezeit dar. Solcherart kann man die gesetzten Ziele bei einem Schnitt von rund 30-32 km/h realistischerweise erreichen.

Die Führung des Teilnehmerfelds wird in intuitiv gewählten Frequenzen dergestalt gewechselt, dass der zuletzt an vorderster Stelle fahrende Bewerber links zurückfällt und sich am Ende des Glieds wieder einreiht.

Die wenigen Pausen werden vornehmlich zur Verpflegung und Erleichterung genutzt. Im Übrigen sind Aufenthalte nicht geplant. Insbesondere Schlafpausen sind nicht zulässig.

Die Verwendung eines Helms ist rätlich, irgendein Schutz des Kopfes gegen die Sonneneintrahlung freilich unbedingt erforderlich. Gleiches gilt für Hautsonnenschutz.

Aus den Erfahrungen lässt sich - je nach Temperatur - ein Flüssigkeitsbedarf pro Kopf von rund 1 Liter je Stunde berechnen.

Es wird empfohlen, vor dem und während des Events reichlich von der im Fachhandel erhältlichen Gesäßcreme zur Anwendung zu bringen.

Die laufende Betreuung des Teilnehmerfeldes erfolgt durch den ehrenamtlichen DattiSupport. Dieser begleitet mit Kraftfahrzeugen den Tross. Jedes Betreuerfahrzeug ist mit mindestens drei Personen des DattiSupports bemannt, von denen je einer das Fahrzeug steuert, einer die fahrende Verpflegung betreut und einer ruht (schläft).

Die Begleitfahrzeuge fahren nicht ständig in unmittelbarer Nähe des Trosses, sondern sind Satelliten. Zumal während der ersten Stunden der Veranstaltung ist eine ständige Betreuung kaum notwendig. Vielmehr reicht eine Erreichbarkeit der Betreuer binnen weniger Minuten. Mit zunehmender Dauer wird aber die Frequenz laufender Betreuung und Beobachtung (vor allem der Verabreichung von Flüssigkeit und von Nahrung aus dem fahrenden Kfz, Motivation durch Arschtritte) höher. Während der Stunden völliger Dunkelheit muss der Tross jedenfalls vorne und hinten von je einem Begleitfahrzeug geschützt sein. Während dieser Zeit müssen zwei Fahrzeuge also mit dem Tross annähernd gleiche Geschwindigkeit halten. Jeder Teilnehmer muss sein Rad zusätzlich ausreichend beleuchten.

 

Graz, am 23. November 1999

Kurt Dattinger eh.

 

 

Beitrag nochmals vollständig durchgesehen und ergänzt im Dezember 2007.